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2024

Februar/März 2024

Von Mitte Februar bis Mitte März war ich ohne Uschi beim Schiff, um in erster Linie zusammen mit Phillip den neuen Motor, den wir ja noch im vergangenen November ins Boot gehievt hatten, einzubauen. Nebenbei habe ich noch die Seeventile ausgebaut  und den alten Wasserpass abgeschliffen. Beides muss erneuert werden. Ebenso installierte ich noch einen neuen Warmwasserboiler und eine zweite Druckwasserpumpe für den Watermaker.

April/Mai 2024

Eigentlich war der Plan Ende April zurück zum Boot zu reisen, die restlichen Arbeiten zu erledigen, um dann Ende Mai ins Wasser zu kommen. Doch wie so oft kam alles anders.
Wir hatten uns entschlossen die Verbraucherbatteriebank auf Lithium Eisenphosphat Akkus umzustellen, da wir doch immer wieder Probleme mit der Energieversorgung hatten.
Wir bestellten zeitgerecht zwei 24V 240 Ah LiFePO4 Akkus, der Liefertermin war mit Mitte April angegeben, doch die Lieferung verzögerte sich um "sage und schreibe" 7 Wochen.  Ende Mai mussten wir wohl oder übel dann ohne Batterien nach Griechenland zum Schiff fahren, da uns am 01. Juni Roland für 3 Tage besuchte, um unsere Hydraulik- Steueranlage zu warten.

Juni 2024

  • Roland besuchte uns aus der Heimat und inspizierte und wartete als Fachmann unsere Hydrauliksteuerung. Die Anlage wurde auf Druckdichtheit überprüft, das Hydrauliköl ausgetauscht und beide Steuerkreise komplett entlüftet - zum Glück war so weit alles in Ordnung.  DANKE ROLLI, DASS DU DIR DIE ZEIT GENOMMEN HAST UNS ZU HELFEN!
  • Mit Phillip wurde die restliche Motorinstallation und die Montage der neuen Wellendichtung durchgeführt.
  • ENDLICH!!! Am 07. Juni wurden die Batterien geliefert - aber sie mussten jetzt erst noch nach Griechenland.......
  • Am 21.Juni wurde unsere "peu a peu II" dann mit einmonatiger Verzögerung ins Wasser gehievt. Der Einbau der Batteriebank samt den neuen Ladegeräten stand aber noch aus.
  • Am 29. Juni fuhr ich dann mit dem Auto via Fähre Patras-Ancona zurück nach Vorarlberg, um die Batterien zu holen. Uschi hielt während dieser Zeit die Stellung auf dem Schiff in der Ankerbucht von Kilada.

Juli 2024

  • Schon am 03. Juli ging es wieder mit den neuen Batterien und Ladereglern im Kofferraum zurück zum Boot nach Griechenland. Mein Freund Michael begleitete mich, um mir bei der Installation zu helfen. DANKE FÜR DEINE HILFE MICHAEL! Am Tag vor unserer Ankunft musste Uschi einen heftigen Sturm (45 Knoten Wind) vor Anker überstehen, bei dem einige benachbarte Boote mit driftendem Anker durch die Ankerbucht trieben. Uschi hat aber alles super gemeistert und auch auf unseren ROCNA Anker war wieder Verlass - er hielt bombenfest
  • Da ich auf der US Botschaft in Wien am 16. Juli meinen Interview Termin für mein beantragtes Visum hatte, ging es am 12. Juli nach erfolgreicher Installation der neuen Batteriebank schon wieder mit Michael zurück nach Vorarlberg.
  • Am 15. Juli fuhr ich mit dem Zug nach Wien. Ich konnte die zwei Tage bei meiner Nichte Sibylle & Claudia übernachten. DANKE! Am 16. Juli um 08.00 Uhr war dann der Interview Termin. Visum erhalten. 
  • Als Uschi und ich am Dienstagabend telefonierten, teilte sie mir mit, dass Maria, ihre Schwiegermutter, mit  94 Jahren verstorben ist - sie konnte friedlich einschlafen. Zwei Tage zuvor hatte ich sie noch besucht, als ich ein paar Dinge in Germaringen abholte.
  • Am 17. Juli flog ich dann von Wien nach Athen, von wo mich Uschi (sie war wieder auf dem Boot geblieben - diesmal zum Glück ohne Sturm) mit einem Mietauto vom Airport abholte. 
  • Am 26. Juli flog nun Uschi nach Hause, um an der Beerdigung teilnehmen zu können und organisatorische Dinge zu erledigen. Zudem hatte auch sie einen Interview Termin auf der US Botschaft in München bzgl. eines US Visums. Uschi blieb bis zum 24. August (also einen Monat) in Deutschland.
  • Ich war während dieser Zeit alleine auf dem Schiff, erledigte noch kleinere Arbeiten und testete den neuen Motor vor der griechischen Küste.

Wann geht es denn nun los, bzw. geht es dieses Jahr überhaupt noch los ... ?

Wir hatten über die Wintermonate genügend Zeit über unser Vorhaben einer langen Segelreise nachzudenken und die Erfahrungen der letzten zwei gescheiterten Versuche bei unseren Überlegungen mit einfließen zu lassen.
Uns beide fasziniert der Gedanke und das Segeln noch immer, aber wir mussten zur Kenntnis nehmen, dass man nichts erzwingen kann, also haben wir uns entschlossen, die Sache entspannter anzugehen und die Ziele kürzer zu setzen. 
Wir wollen den dritten Versuch wagen, aber einfach mal sehen, wie weit wir kommen können. Auch soll Uschi die Möglichkeit haben sich Auszeiten vom Bordleben zu nehmen, falls sie das benötigt. Flughäfen sind eigentlich so gut wie überall in Reichweite der Segelrouten.
Diese Überlegungen haben uns gut getan, wir merken, dass alles deutlich entspannter ist.
Speziell in diesem Jahr, wo sich die Abreise durch verschiedene Ereignisse immer mehr hinausgezögert hat, war das von großem Vorteil.
Wir machen uns keinen Stress und nehmen die Situation so wie sie ist ........

August 2024

  • Am Samstag, den 24. August holte ich Uschi vom Flughafen in Athen ab.
  • Bereits am Dienstag starteten wir Richtung Monemvasia, zuerst mit tollem Segelwind, danach musste der Motor herhalten, da der Wind schwächer wurde und zudem fast genau von vorne kam. Umso weiter wir aufs offene Meer kamen, baute sich auch aus Nordost eine unangenehme Welle auf, die uns ordentlich durchschaukelte. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit ankerten wir vor dem Hafen auf 21m Tiefe mit 60m Kette. 
  • Wir hatten eine ruhige Nacht und starteten bereits am Morgen für die nächste Etappe um das Kap Malea nach Elafonisos, da gute Segelbedingungen prognostiziert waren. In der wunderschönen Ankerbucht mit glasklarem Wasser und weißem Sand blieben wir 3 Tage.

September 2024

  • Am 01. September starteten wir um 02.00 Uhr in der Früh die nächste Etappe nach Methoni, anfänglich wieder mit super Wind aus 90°. Es ging um den Mittelfinger der Peleponnes (Kap Tenaro) Richtung Methoni. Der Wind schlief aber immer mehr ein, so dass auch hier wieder der Motor seine Stunden bekam. Gewitterwolken zogen auf und es brummelte schon ordentlich in der Ferne. Wir hofften Methoni noch vor Einsetzen des Gewitters zu erreichen. das klappte und die Blitze verzogen sich immer mehr ins Landesinnere.
  • Methoni haben wir inzwischen liebgewonnen - wir blieben bis zum 03. September, bevor wir die Etappe Richtung Kefalonia starteten.
  • Unser erstes Teilziel war Katakolon, welches wir in der Nacht um 01.00 Uhr erreichten. Am nächsten Morgen bekamen wir Besuch von einem Kreuzfahrer und machten uns auf die relativ kurze Etappe nach Zakynthos, wo wir übernachten wollten. Bereits um 14.45 Uhr konnten wir den Anker fallen lassen. Der Platz ist zwar schön, aber es geht zu wie auf dem Rummelplatz, die Jetskifahrer, Bananaboats und ähnliches schwirrten um einen herum, so dass das Baden fast gefährlich war. Na ja, wir wollten ja nur eine Nacht bleiben und am Abend sollte es besser werden.
  • Der Revierführer sagt, dass der Grund Sand/Gestein ist, doch die Bodensicht ist schlecht. Als Uschi einen vermeintlichen Sandfleck ausgemacht hatte, ließen wir den Anker fallen. Als wir vor Einbruch der Dunkelheit, nachdem der Verkehr rings ums Schiff aufgehört hatte, baden gingen, schnorchelte ich nach dem Anker, um zu sehen, ob alles passte.
  • Ich erschrak, der vermeintliche Sandfleck war eine Felsplatte und ringsherum lagen große Steine mit dazwischen Seegras, der Anker musste also hoch und wir hofften dass sich die Kette und Anker nicht irgendwo verhakten, denn wir hatten immerhin 7m Wassertiefe. Doch zum Glück ging alles gut und wir konnten ihn ohne große Probleme lösen. Umankern war eigentlich nicht möglich, da der Untergrund schwierig war, bereits andere Schiffe da waren und die Dämmerung einsetzte, so dass wir überhaupt keine Möglichkeit hatten, auf den Grund zu sehen.
  • Es blieb uns nichts anderes übrig, als die erste Nachtfahrt Richtung Kefalonia zu starten. Es war wenig Wind (unter 10 kn) prognostiziert, aber sobald wir aus der Abdeckung der Insel kamen, blies es uns mit 22 kn entgegen, zudem baute sich über dem Flach (35m Wassertiefe) eine ziemlich unangenehme Welle auf, die das Boot einstampfen ließ. Mit Fock und Motorunterstützung ging es Richtung Kefalonia - wir beschlossen das Abendessen ausfallen zu lassen. 
  • Erst weit nach Mitternacht beruhigte sich die Sache etwas. Wir erreichten die Ankerbucht von Agia Efimia kurz vor Tagesanbruch und warteten noch ca. 45 min vor dem Hafen, da wir nicht in der Dunkelheit einen Ankerplatz suchen wollten.
  • Um 07.00 Uhr in der Früh konnten wir den Anker sicher fallen lassen.