Februar 2023
Mit Michael Einbau und Installation von:
- Iridium GO SAT Telefon
- Windgenerator Silent Pro 24V 420W
- 2 neue Solarzellen a 120 W
- Laderegler für Wind & Solar
- Batterieüberwachung
- Batteriebalancer
- Diverse Kabelverlegungen
- Bugscheinwerfer
- Temperaturfühler im Motorraum
- Montagemöglichkeiten Watermaker
März 2023
Am 31. März fahren Uschi und ich erneut mit vollgeladenem Auto von Vorarlberg aus nach Ancona, dann mit der Fähre (Abfahrt: 20.00 h) nach Patras auf die Peleponnes und von dort wieder mit dem Auto weiter nach Kilada zu unserer "peu a peu II", um das Schiff für den geplanten Restart im Mai 2023 vorzubereiten ......
April 2023
Sind bereits wieder zwei Wochen vergangen, seit Uschi und ich in Kilada sind ... und wie immer sind wir ordentlich am "herumwerkeln".
- Die 1000 Utensilien aus dem Auto wurden inzwischen fast alle eingeräumt, wiederholt umgeräumt und manchmal auch wieder ausgeräumt....... (eigentlich bräuchte man auf einem Schiff einen hauptamtlichen Lageristen. (das Verstauen der Dinge ist wirklich eine absolute Herausforderung)
- Alle Salonfenster bekamen eine neue Sikaflex-Fuge.
- Das Dinghi erhält einen neuen UV Schutz.
- Abdeckungen für Winschen und Außenborder wurden von Uschi genäht.
- Der Einbau des Watermakers hat begonnen.
- Das Cockpitsitzbank-Gräting wurde fertig gestellt.
Im Mai haben wir unser Schiff weiter für die Reise vorbereitet. Zudem hat Martin am 09. Mai das Auto zurück nach Vorarlberg gefahren und ist am 14. Mai von München aus wieder zurück nach Griechenland geflogen. Inzwischen sind die Wassertanks gefüllt und der Diesel gebunkert.
Am 30. Mai kommt die "peu a peu II" endlich wieder ins Wasser und unser Abenteuer geht "sozusagen" in die zweite Runde.
News: Mai 2023
WATERMAKER
Die Installation des Schenker Zen 30 Waterrmakers wurde abgeschlossen. Hierfür wurden zwei neue Borddurchlässe benötigt und eine ganze Menge Schläuche, Filter und Ventile installiert. Der Zen soll uns in Zukunft mit einer Leistung von 30 Liter/Std. mit Trinkwasser versorgen und uns somit von der Wasserversorgung unabhängiger machen.
UV SCHUTZ DINGHI
Uschi hat den UV Schutz für unser Dinghi fertig genäht und konnte die Nähmaschine inzwischen wieder versorgen.
Das Anpassen an die Rundungen des Bootes war nicht einfach.
Ich finde, dass das Teil super aussieht!
VENTILDECKEL HYDRAULIK
Der alte Ventildeckel, welcher einen Riss hatte (Motor hatte dadurch Ölverlust) wurde gegen einen "neuen - alten" ausgetauscht - hierbei habe ich natürlich auch gleich die Dichtung erneuert.
Die Hydraulik-Steuerung wurde gecheckt und entlüftet.
NOTSTEUERUNG
Die von meinem Freund Harry geplante und konstruierte elektrische Notsteueranlage wurde am Ruderquadranten aufgesetzt und deren Funktion überprüft. Alles hat super geklappt. Nochmals vielen Dank für dieses Meisterwerk Harry.
Alle Seeleute wissen, dass ein Ruderausfall so ziemlich das "Ungemütlichste" ist, was einem auf dem Wasser passieren kann. Auch wenn wir hoffen, die Notsteueranlage nie einsetzen zu müssen, gibt sie uns doch ein gutes und beruhigendes Gefühl.
ANKER NEU
Der neue Rocna Vulcan Anker (33kg) wurde montiert. Zum Glück passt er gut unter unseren Bugspriet. In diesem Zusammenhang wurde auch noch ein Kettenschloss angebracht, um die Kettennuss bzw. die Ankerwinde zu entlasten
neuer Kugelhahn Schwarzwasser-Tank
Da sich der alte (Metall-) kugelhahn des Schwarzwasser-tanks nicht mehr öffnen und schließen ließ, also fest war, musste es raus und durch einen Truedesign Kunststoff-kugelhahn erneuert werden.
Zierstreifen
Da uns die "peu a peu II" etwas zu "weiß" war, bekam sie von Uschi eine blaue Scheuerleiste verpasst........
Unterwasser
Unser Schiff bekommt kein "normales" Antifouling, sondern eine Zinkbeschichtung namens INVERSALU, welche wie eine große Opferanode am Rumpf wirkt.
Gaswarngerät
Obwohl unsere Gasanlage durchgecheckt und diverse Ventile und Schläuche erneuert wurden, haben wir doch ordentlich Respekt davor und deshalb auch noch sicherheitshalber ein Gaswarngerät installiert.
Gastlandflagge, Vereins- und TO Stander
Ganz zum Schluss wurde noch die griechische Gastlandflagge, der Vereins- und Trans- Ocean Stander gehisst. Ebenso die Genua und die Arbeitsfock angeschlagen
ZWEI FREUNDE
Eine Hündin und ein Rüde, die herrenlos auf der Werft leben, haben uns (und vor allem unseren Segelfreund Hermann, der sie regelmäßig füttert) in ihr Herz geschlossen. Sie begleiten uns zur Dusche ,Toilette, beim Müllentsorgen, ja sogar bis ins Dorf, wenn wir mal zum Essen oder Einkaufen gehen. Sie haben einen tollen Charakter, sind zutraulich und einfach zum Gernhaben. Sie haben keinen Namen, aber wir werden sie vermissen.....
Hier machen sie es sich gerade unter der "peu a peu II" im Schatten gemütlich....
Am 29. Mai wurde unsere "peu a peu II" wieder ins Wasser befördert.
JUNI 2023
Wir wollen Ende Juni in Kefalonia sein, um uns dort mit Christine und Robert (Uschis Schwester und deren Mann) zu treffen. Wir haben uns entschlossen, diesmal nicht südlich der Peloponnes (wie vergangenes Jahr) zu reisen, sondern wollen den östlichen Teil besegeln und anschließend durch den Kanal von Korinth, Golf von Korinth und Golf von Patras zu unserer Zielinsel Kefalonia gelangen.
Das sind unsere Stationen:
Kilada - Porto Cheli - Ermioni - Dokos - Spetses - Hydra - Poros - Methana - Epidavros - Korfos - Isthmia - Kanal von Korinth - Korinth - Golf von Korinth - Golf von Patras - Kefalonia
Kanal von Korinth
Am 15.06. haben wir uns um 07:30 Uhr von Korfos aus Richtung Kanal von Korinth gemacht. Uschi hat sich während der Fahrt ausdauernd mit der Angelei beschäftigt - leider ohne Erfolg!. Zwei Seemeilen vor der Kanaleinfahrt bei Isthmia habe ich über Funk auf Kanal 11 mit der Kanalbehörde Kontakt aufgenommen und angefragt, ob eine Durchfahrt möglich ist. Dies wurde bejaht und eine halbe Seemeile vor der Einfahrt erhielten wir die Informationen über das genaue Prozedere nachdem ich unseren Schiffsnamen dreimal buchstabieren musste (peu a peu II ist vermutlich für einen Griechen auch schwierig). Um 13:00 Uhr war es dann soweit, nachdem ich im Hafenbüro die entsprechenden Papiere ausgefüllt und den Transit bezahlt hatte konnten wir gemeinsam mit einer englischen Segelyacht den Kanal von Ost nach West (Isthmia - Korinth) passieren.
Wirklich absolut beeindruckend, aber auch sehr teuer. Für die 6,3 Kilometer waren knapp 300€ zu bezahlen.
(Fotos könnt ihr unter Bilder betrachten!)
Nachdem wir bei Korinth den Kanal verließen, wehte es mit bis zu 17 Knoten Wind aus achtern, also idealer Segelwind für unsere "peu a peu II". Zum Teil mit 7-8 Knoten Fahrt (nur mit Genua) machten wir ordentlich Meilen Richtung Westen. Um 20.30 Uhr ließen wir in einer einsamen Ankerbucht den Anker auf 12m Wassertiefe fallen. Auf das Baden verzichteten wir freiwillig, denn Uschi entdeckten neben dem Schiff unzählige Quallen. Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Patras - mit dem Motor, da sehr wenig Wind war und dieser direkt von vorne kam. Für den Nachmittag war Gewitter angesagt und wir wollten einen sicheren Ankerplatz auf der sehr kleinen Insel Trizonia mit unter 100 Einwohnern (keine Autos, keine Mopeds und keine Discos erlaubt) erreichen. Leider mussten wir die letzten 30 Minuten gegen 25 Knoten Wind (immer noch direkt von vorne) ankämpfen - die Vorboten des Gewitters hatten uns doch noch kurz vor der Ankerbucht erreicht. Für das Ankermanöver benötigten wir drei Versuche, aber dann hatte unser neue "Rocna" Anker den Weg durch das Seegras gefunden und grub sich ordentlich ein.
Am nächsten Morgen legten wir uns in den Hafen an eine Pier (kostenlos) und setzten mit dem Wassertaxi ans Festland über (Fahrtzeit 10min), wo wir in der kleinen Ortschaft Xavia einkaufen konnten. Uns gefiel es so gut, dass wir uns insgesamt 3 Tage auf dieser kleinen Insel aufhielten, bevor es am 19. Juni durch den Golf von Korinth weiter Richtung Westen ging ...
Richtung Patras - Brücke von Rion
Schon aus großer Entfernung ist die imposante Brücke von Rion zu sehen, welche die Halbinsel Peloponnes mit dem Festland verbindet. Bisher hatten wir sie immer nur vom Auto aus gesehen, wenn wir von der Fähre in Patras kommend, auf der Autobahn Richtung Kilada (oder umgekehrt) fuhren. Nun waren wir auf dem Wasser und mussten (durften) unten durch. Für die Durchfahrt benötigt man 5 Seemeilen davor die Freigabe per Funk von "Rion Traffic" - man wird nach dem Schiffsnamen, der Masthöhe und dem Zielhafen gefragt. Eine Seemeile vor der Ankunft nimmt man erneut Kontakt mit dem Kontrolltower auf und man erhält dann die genaue Anweisung unter welchem Pfeiler man die Brücke zu passieren hat.
Übrigens stellten wir fest, dass die Griechen wieder einmal so ihre Probleme mit unserem Schiffsnamen "peu a peu II" hatten. Wir mussten ihn immer mehrmals wiederholen und buchstabieren.
Messolonghi
Unser nächster Zwischenstopp auf dem Weg nach Kefalonia war Messalonghi, wo wir nur eine Nacht vor Anker blieben. Die Ankerbucht ist sozusagen eine "Durchgangsstation". Relativ viele Boote, die hier in einer geschützten Bucht einen Ankerplatz für eine Nacht finden, bevor sie am nächsten Tag (so wie wir) wieder weiterziehen. Lange Einfahrt mit vielen Untiefen außerhalb der Fahrrinne.
Porto Skrofa
Eigentlich wollten wir von Messalonghi direkt nach Kefalonia segeln, aber relativ wenig Wind und die Lust nach einem kühlen Drink bewogen uns dazu nach Steuerbord abzubiegen und am Strand von Porto Skrofa (hinter der Insel Oxia) zu ankern. In der Strandbar trafen wir dann den (wie er immer betonte) "waschechten" Münchner Werner, der versuchte Bratkartoffeln zu bestellen, was ihm aber nicht gelang. Es stand zwar auf der Speisekarte, aber der Barbetreiber meinte damit schlicht und einfach "Pommes". Nachdem sich Werner dann schlussendlich damit abgefunden hatte, versuchten wir dem Kellner zu erklären, was bei uns zu Hause Bratkartoffeln sind --- ein recht schwieriges Unterfangen. Werner hatten wir übrigens bereits auf Trizonia getroffen, wo wir ihm beim Anlegen halfen, da er alleine unterwegs war.
Kefalonia-Agia Effimia
Am 21.Juni ankerten wir dann am Abend im Hafen des netten kleinen Ortes Agia Effimia auf Kefalonia. Hier blieben wir insgesamt 10 Tage lang, da wir uns mit Uschis Schwester Christine und deren Mann Robert trafen. Diese brachten uns noch einige technische Dinge aus Deutschland mit, die wir dringend für's Boot brauchten. Wir verbrachten wunderschöne Tage mit Baden, Essen&Trinken, Höhlenbesichtigung und Tagestörns. Dabei durften wir auch die liebenswerte Freunde von Christine und Robert, Peter und dessen griechische Frau Lida kennenlernen, die von Frühjahr bis Herbst auf einem wunderschönen Anwesen in Agia Effimia leben.
JULI 2023
Am 01. Juli gingen wir um 07.30 Uhr "Anker auf" und machten uns auf den Weg nach Italien. Wir hatten Griechenland liebgewonnen und werden es sicher vermissen, doch unsere Reise geht weiter. Zuerst segelten, bzw. motorten wir zwischen Keflonia und Itaka an die Nordspitze von Kefalonia bei Fiskardo und dann kam der relativ lange Schlag an die Südspitze von Italien nach Kalabrien - immerhin ca. 240 Seemeilen. Leider war die Windprognose nicht so ideal, da der Wind überwiegend von vorne kam und das unsere "peu a peu II" überhaupt nicht mag. Zudem war die Dünung auf dem offenen Meer wieder einmal ganz ordentlich, weshalb es nicht lange dauerte, bis das Wohlbefinden eher im Keller war. Nach einiger Zeit des Unwohlseins gewöhnt man sich aber einigermaßen an die Schaukelei. Am 3. Juli um 19.30 Uhr ließen wir den Anker am kalabrischen Strand bei Spropolo fallen und fielen nach einem kurzen Abendessen ziemlich fertig und erschöpft in die Koje.
Straße von Messina
Am nächsten Morgen starteten wir um 08:00 Uhr Richtung Straße von Messina. Am Anfang gemütlich mit halben Wind, was sich aber bald ändern sollte. Sobald wir zur Meerenge zwischen Sizilien und dem italienischen Festland (Kalabrien) bei Porto Salvo einbogen, frischte es ordentlich auf bis zu 28 Knoten Wind auf, der zudem wieder einmal direkt von vorne kam. An Segeln war nicht mehr zu denken, der Motor musste herhalten und wurde einem Härtetest unterzogen. Er musste unser 15 Tonnen Schiff gegen den Wind Richtung Messina bringen. Mit Halbgas war da nichts mehr zu machen, der Gashebel musste ordentlich durchgedrückt werden. Unser Mercedes Diesel machte aber schlussendlich seine Sache recht gut. Anfänglich glaubte ich nicht mehr daran, es bei ablaufendem Wasser zur Ebbe nach Messina zu schaffen, aber es gelang .........
Die Straße von Messina hat es in sich - viel Berufsverkehr, vom Kreuzfahrer über Tanker; Frachter, Kriegsschiffe, Fischer und natürlich viele Freizeitboote (die außerhalb des Verkehstrennungsgebietes fahren müssen) - alles zwängt sich hier durch. Hinzu kommen noch die unzähligen Schnellboote und Fähren, die man ständig im Blick haben und vor denen man auf der Hut sein muss. Zwischen Messina und Catona gibt es wegen dem starken Verkehrsaufkommen sogar eine Art Kreisverkehr auf dem Wasser. Wenn man nicht genau zur Ebbe dort ist, hat man es auch mit Strudeln und gegenläufiger Strömung (kochendes Wasser) zu tun und man muss beim Steuern wirklich konzentriert sein. Wir selbst waren zwar nicht genau zur Ebbe dort, aber die Turbulenzen hielten sich in Grenzen und der ablaufende Strom zog uns am Abend aus der Straße von Messina. Wir mussten noch eine relativ lange Strecke außerhalb dem Verkehrstrennungsgebiets fahren, bevor wir nach Backbord zu den Eolischen Inseln abbiegen konnten. Bei Scilla konnten wir noch ein Schwertfischboot vorbeifahren sehen - ein interessantes Gefährt.
Passage Panarea - Sardinien
Am 07. Juli um 09:30 Uhr lichteten wir in der Bucht von Panarea den Anker und machten uns bei bestem Wetter und leichtem Wind auf den Weg an die Nordecke von Sardinien, wo wir unsere Segelfreunde Ute & Markus vom Nonnenhorner Segelverein treffen wollten. Mit raumen Wind machten wir mit ca. 6 kn Fahrt anfänglich gut Strecke, doch das sollte sich bald ändern. Der Wind ließ immer mehr nach und kam schlussendlich direkt von achtern, so dass ein direkter Kurs keinen Sinn machte, da das Boot bei diesem schwachen Wind (5-7kn) einfach nicht mehr lief. Wir begannen "vor dem Wind zu kreuzen", damit wir wenigstens etwas Fahrt machten. Über weite Strecken war es windstill und die See wirklich spiegelglatt, also musste der Motor wieder seinen Dienst verrichten. Sobald wir aus der Abdeckung von Sizilien kamen, hatten wir zudem starke Dünung , die das Schiff ordentlich rollen ließ, was sehr unangenehm war, da wir ja kaum Fahrt machten und die Schaukelei deshalb noch verstärkt wurde. Die Dünung wurde durch einen Sturm, weit im Süden vor der afrikanischen Küste, verursacht. Auch hier mussten wir den Kurs zwangsläufig wieder etwas ändern, denn parallel zu den Wellen zu fahren, fühlt sich an, wie stundenlanges Achterbahnfahren und dazu hatten wir absolut keine Lust. Wir steuerten die Wellen also etwas anders an und näherten uns so langsam aber stetig Sardinien. Aus den ursprünglich angepeilten 278 Seemeilen Distanz wurden deshalb schlussendlich 306 Seemeilen.
Highlight war, dass wir am 09. Juli einen richtig ordentlich großen Thunfisch am Haken hatten, der die Angelrolle auf 200m abwickelte. Beim Einholen der Angelschnur passierte es dann - bei ca. 40m sprang der Thun noch einmal ordentlich aus dem Wasser, dabei brach der Befestigungshaken vom Köderfisch und das Abendessen war weg.
Am 10.Juli um 22:00 Uhr ließen wir in der Cala Coda Cavallo, direkt neben unseren Freunden den Anker fallen, gingen noch auf einen kurzen Ankommensdrink an Bord der "OKEANOS" und fielen dann müde in die Koje der "PEU A PEU II".
Den nächsten Tag verbrachten wir mit baden und schlafen. Ute und Markus schauten sich unser Schiff an und wir die OKEANOS, ebenso eine Aluminium-Reinke, allerdings eine Serie größer und einige Jahre jünger als unsere "PEU A PEU II" - Die Okeanos ist ein sehr schön ausgebautes und gepflegtes Schiff. Markus und Ute nehmen sich eine mehrjährige Auszeit vom Berufsleben und wollen auch um die Welt segeln. Dass wir beide aus dem gleichen kleinen Segelverein vom Bodensee kommen und mit in etwa dem gleichen Schiff ähnliche Reisepläne haben, ist schon etwas Besonderes. Wir werden in den nächsten Wochen unsere Routen vergleichen und eventuell einige Passagen gemeinsam planen.
Cala Girgolu --- Olbia
Am kommenden Tag wechselten wir in die Cala Girgolu, wo wir es wieder sehr gemütlich angingen. Baden und schnorcheln waren angesagt. Am Abend nahmen wir noch einen Drink in einer Strandbar und ließen den Abend an Bord der Okeanos ausklingen.
Am 14.07. mussten wir im Hafen von Olbia sein, da wir dort gegen Abend Uschis Tochter Marena an Bord nahmen, die kurzentschlossen einen viertägigen Kurzurlaub in Sardinien einschob und in dieser Zeit bei uns "anheuerte".
Die nächsten Tage verbrachten wir mit baden, segeln zur Ankerbucht Porto San Paolo, reden und vielen Fotoshootings. Am Montag, dem 17.07 war der Kurzurlaub von Marena auch schon wieder vorbei und wir brachten sie zurück nach Olbia, von wo sie um 17:30 Uhr wieder nach München flog.
Am Pier von Olbia kann man offiziell für 48 Stunden kostenlos liegen, nicht gerade romantisch neben einem stark frequentierten Parkplatz, aber auch praktisch, da man mitten in der Stadt ist. Wir übernachten hier, nutzten am nächsten Vormittag noch die Zeit zum Einkaufen und machten uns gegen Mittag wieder auf den Weg. In der Einfahrt mussten wir wieder einmal ganz den Rand der Fahrrinne nutzen, da wir zumindest etwas Distanz zu den riesigen Fähren einhalten müssen (.... man hat das Gefühl, als würde einen ein Hochhaus überholen .....).
Unser nächstes Ziel war die Cala Razza di Giunco. In dieser, vor Westwind sehr geschützten Bucht, blieben wir zwei Tage, da starker Westwind angesagt war.
18/07/23 Olbia ---- Cala Razza di Giunco
Nachdem wir erneut die schmale Einfahrt von Olbia mit dem starken Fährverkehr passiert hatten, konnten wir uns bei schwachen bis mittleren Wind Richtung Norden in die Cala Razza die Giunco aufmachen. Wir ankerten in der Nähe eines FKK Strandes und machten mit dem Dinghi einen Ausflug ans Land, wo wir etwas die Umgebung erkundeten, badeten und schnorchelten. Uschi hatte eine amüsante Begegnung mit einem "Spanner", den sie aber erfolgreich in die Flucht schlug. Das Bild wie die letzten Tage: Megayachten überall, die ihr "Spielzeug" (Jetski, stark motorisierte RIB's, Surfboards, etc.) zwischen den ankernden Yachten ausprobierten. Schwimmen ohne Markierungsboje ist vielerorts recht gefährlich. Trotzdem - die Buchten sind einfach sehr schön und das Wasser meist kristallklar und türkisblau.
Wir blieben 2 Tage, da wieder einmal starker Wind vorhergesagt war und es uns auch gut gefiel.
21/07/23 Cala Razza di Giunco ---- Cala Portese
Am Morgen des 21. Juli machten wir uns weiter auf den Weg Richtung Norden zur Cala Portese, wo wir uns mit Markus & Ute von der Okeanos treffen wollten. Leider kam der Wind wieder einmal direkt von vorne, anfänglich schwach, dann aber doch mit über 20 kn, so dass erneut der Motor die ganze Strecke bewältigen musste, was mich ganz schön nervte .... und meine schlechte Laune wiederum Uschi. Nun ja, irgendwann waren wir dann in der Bucht angekommen und ankerten in der Nähe der Okeanos. Wir machten auch hier zusammen mit Ute & Markus einen kurzen Landausflug (ist gar nicht so einfach, da es ein Naturschutzgebiet ist und strenge Regeln gelten)
22/07/23 Cala Portese --- Golfo Aranci
Ursprünglich wollten wir dann von hier aus um die Nordspitze herum (evtl. noch mit einem Abstecher nach Korsika), um einen guten Platz für die Überfahrt nach Menorca zu finden, doch der für die nächsten Tage erneut angesagte starke Wind machte uns schon wieder einen Strich durch die Rechnung. Hier oben sind die geschützten Ankerbuchten rar, deshalb beschlossen wir wieder zurück Richtung Süden zu segeln und ankerten in der Bucht von Aranci direkt vor der Stadt. Bei der Anfahrt sahen wir wieder Delphine, die aber von einer Armada von Ausflugsbooten verfolgt, ja fast gejagt, wurden ..... die armen Tiere....
In Aranci machten wir noch einen Einkaufsbummel und dann ging es auf einen Absacker auf's Schiff.
Den nächsten Tag blieben wir noch in Aranci, entschlossen uns aber, am folgenden Tag noch ein Stück weiter Richtung Süden in die Baja Lo Impostu zu segeln, da der Ankerplatz in Aranci zwar geschützt, aber auch sehr eng mit Schiffen belegt war, was bei Starkwind zu Problemen führen könnte.
23/07/23 Aranci---- Baja Lo Impostu
Markus & Ute fuhren am Morgen noch mit Dinghi an Land und besorgten frischen Fisch, welchen wir am Abend auf der Okeanos grillen wollten. Um ca. 10.00h starteten wir und man glaubt es kaum......
Nach ca. 30 min Fahrt unter Motor steckten wir im dichten Nebel und mussten mit AIS und Radar den Schiffsverkehr beobachten, denn wir befanden uns direkt im Einfahrtsbereich der großen Fähren nach Olbia, die wir zum Glück dank AIS gut lokalisieren konnten. Nach einer weiteren halben Stunde war der ganze Spuk vorbei und wir segelten bei schönstem Wetter nach Baja Lo Impostu, wo wir um 14.30 Uhr den Anker auf 6-7m Wassertiefe fallen ließen und 35m Kette steckten. Zum Abendessen gab es dann den leckeren Fisch.
27/07/23 Cala Lo Impostu --- Aranci
Nachdem wir die Starkwindtage in der Cala gut abwettern konnten (wir haben natürlich noch etwas mehr Kette gesteckt) machten wir uns bei gutem Wind erneut wieder auf den Weg Richtung Norden. Wenigstens konnten wir segeln, doch wie kann es anders sein, schon bald kam der Wind wieder mit über 20 kn von vorne ..... und ihr wisst ja:, unsere Boote sind reine "AM WIND MONSTER" !!! Wir entschlossen uns erneut für einen Zwischenstopp in Aranci, das auf dem Weg lag. Ankern und Landausflug mit dem Dinghi standen auf dem Programm. Direkt vor uns ankerte die "Little Lion" aus Nonnenhorn, sie wird von einem jungen Paar mit kleinem Kind gesegelt, welches derzeit eine einjährige Auszeit vom Berufsalltag nimmt. (3 Boote aus Nonnenhorn in derselben Ankerbucht in Sardinien!!!) Für den nächsten Tag war eine weitere Etappe Richtung Norden geplant ........
28/07/23 Aranci --- La Caletta
Am Morgen vor dem Aufbruch haben wir zusammen mit Markus & Ute noch einmal alle Wettermodelle genau studiert und durchdiskutiert. Dabei sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass es vermutlich besser sein könnte, von der Südspitze aus die Überfahrt auf die Balearen zu planen. Der in letzter Zeit wirklich sehr häufig auftretende Mistral, ist in der Regel im Süden doch deutlich schwächer ausgeprägt als im Norden, wo in der Straße von Bonifacio, zudem noch die Düsenwirkung, die Heftigkeit des Windes verstärkt. Auch die Windrichtung dürfte günstiger sein, als vom Norden aus. Also fiel der gemeinsame Entschluss von der Südspitze aus zu starten. Um 18.00 Uhr ließen wir nach einem schönen Segeltag den Anker vor den Hafenmauern von La Caletta fallen. Am Abend stand noch ein Stadtspaziergang auf dem Programm.
29/07/23 La Caletta ---- Cala Luna
Am Morgen brachte Markus Ute & Uschi an Land, die noch im Ort einkaufen gingen. Danach brachen wir zur nächsten Etappe Richtung Süden auf. Die wirklich wunderschöne Cala Luna war unser Ziel. Um 19.30 Uhr ankerten wir nach erneut schönem Segeltag vor Felsen und Höhlen. Mit dem Beiboot ging es ans Land zur Besichtigung der beeindruckenden Location. Ich bemerkte aber vom Land aus, dass unsere peu a peu II einem großen Katamaran auf die Pelle rückte (bzw. umgekehrt), so dass wir wieder aufs Schiff mussten, um den Anker neu zu setzen. Als wir auf dem Schiff angekommen waren, sahen wir erst wie nah wir dem anderen Boot waren (1-2 Meter). Zum Glück waren total ruhige Bedingungen, so dass nichts weiter passierte. Wir ankerten schnell um, nun konnte die Situation in der Nacht nicht mehr gefährlich werden .
30/07/23 Cala Luna --- Cala Goloritze --- Arbatax
Am nächsten Morgen sind wir um 06.15 Uhr aufgestanden und haben bei einer Tasse Kaffee den wunderschönen Sonnenaufgang beobachtet und natürlich auch ausgiebig fotografiert. Eine Stunde später hieß es "Anker auf". Dabei ist leider ein Malheur passiert. Die Ankerkette staute sich auf und bei der Kettennuss riss eine Fixierschraube ab. Nach anfänglichem Frust konnten wir aber die Sache in Ordnung bringen und weiter fahren (die Ankerwinsch funktioniert bisher weiterhin einwandfrei).
Um 10:00 Uhr machten wir einen kurzen Zwischenstopp in der ebenfalls wunderschönen Bucht von Goloritze. Ein absolut bezaubernder Ort, allerdings überschwemmt von Touristenbooten, die wie eine Armada umherschwirrten und das Ambiente störten.
Kurz baden (man musste aufpassen nicht überfahren zu werden) dann ging es weiter Richtung Arbatax. Wir kamen um 14.30 Uhr an und ließen den Anker in den Sandgrund vor der Hafeneinfahrt fallen . Am Abend fuhren wir mit dem Dinghi an Land und besichtigten die bekannten roten Felsen von Arbatax - auch beeindruckend.
Nach einem kühlen Getränk in einer Bar ging es wieder zurück aufs Boot.
31/07/23 Arbatax --- Capo San Lorenzo
Um 08.00 Uhr starteten wir zum Capo San Lorenzo. Mit gutem Wind kamen wir dort um ca. 14.30 Uhr an. Uns fiel schon bei der Anfahrt auf, dass der kilometerlange, weiße schöne Strand fast menschenleer war. Als wir gegen Abend mit dem Dinghi an Land fuhren, um einen ausgiebigen Strandspaziergang zu starten, merkten wir schnell weshalb.
Kaum hatten wir unser Dinghi an Land gezogen tauchten zwei Männer auf, die uns mitteilten, dass das Betreten des Strandes verboten war, da dies alles eine Militärzone sei. Zumindest durften wir über Nacht ankern, da die Schiffe weit genug vom Ufer entfernt lagen. Bei genauerem Betrachten der Uferlandschaft entdeckte man dann auch viele Radarstationen.
Schade, wir hatten uns schon sehr auf den Strandspaziergang gefreut ........ aber immerhin mussten wir keine Strafe bezahlen.
AUGUST 2023
01/08/23 Capo San Lorenzo --- Porto Giunco
Wir starteten um 07.15 Uhr von Capo San Lorenzo zu unserem nächsten Etappenziel Porto Giunco, welches bereits am südlichen Ende Sardiniens, kurz vor der Hauptstadt Cagliari liegt. Wir hatten super Wind aus idealer Richtung, so dass wir um ca. 14.00 Uhr in der geschützten Bucht auf 6m Wassertiefe ankern konnten. Ursprünglich wollten wir in den kommenden Tagen noch 2 Etappen weiter. Zuerst nach "Spiaggia del Poetto" von dort wollten wir Cagliari einen Besuch abstatten und dann noch nach Capo di Pula. Die Wettervorhersage ließ uns aber das ganze Vorhaben noch einmal überdenken. Für die nächsten Tage war wieder einmal Mistral angesagt und diesmal ordentlich. Es sollte mit bis zu 50 Knoten bis zur Südspitze von Sardinien blasen. Die Frage war nun also, ob wir unseren geschützten Ankerplatz aufgeben sollten, oder hier bleiben. Capo di Pula wäre zwar auch geschützt, aber vermutlich ziemlich voll, da "jede(r)" dort Schutz vor dem Starkwind suchen wird.
Wir entschlossen uns in Porto Giunco zu bleiben und mit einem Mietauto Cagliari zu besuchen.
Der Mistral kam dann wie vorhergesagt und zog mit bis zu 47 Knoten Wind über uns hinweg. Die Anker hielten mit 55m Kette unsere Schiffe bombenfest im Sandgrund . Es pfiff, orgelte und wackelte zwar ordentlich, aber wir überstanden alle Attacken des Mistrals unbeschadet.
Am Dienstag, den 08.08. wollen wir uns dann bei hoffentlich recht guten Bedingungen von hier aus auf den Weg nach Menorca machen.
Unsere Gedanken zum Wetter !!!
Das Wetter spielt natürlich bei einer Segelreise eine entscheidende und dominante Rolle und ist bei uns immer wieder Thema. Auch wenn man kein Meteorologe ist, eine Veränderung ist eindeutig erkennbar:
Dass der Mistral in dieser Häufigkeit auftritt, ist schon eher ungewöhnlich - derzeit haben wir das Gefühl, dass uns alle 3-4 Tage eine Starkwindfront "überfällt".
Manche sagen "Das Meer kocht" bei Meerestemperaturen von 28° bis 29° C eine recht treffende Aussage, finden wir ........
Landtemperaturen von zum Teil weit über 40° C und dadurch verursachte Dürre und enorme Waldbrände sprechen auch eine eindeutige Sprache .
Dann das krasse Gegenteil, Schneefall im Sommer, sintflutartige Regenfälle samt verheerenden Überflutungen, regelmäßige Hagelunwetter und Tornados über Land, die ihre Schneisen ziehen.....
FÜR UNS EINDEUTIGE HINWEISE AUF EINE DEUTLICHE NEGATIVE VERÄNDERUNG DES WELTKLIMAS !
Es wird aber sicherlich auch Menschen geben, die sagen: "Das hat es alles früher auch schon gegeben"
Jeder möge sich seine eigene Meinung über diese Veränderungen bilden- wir werden sehen was die Zukunft bringt!
Dienstag, 08.08.2023
Menorca, wir kommen ........
Wie geplant sind wir gemeinsam mit der Okeanos von Ute & Markus am Dienstag, den 08. August um 04.00 Uhr früh, von der Südspitze von Sardinien (Porto Giunco) Richtung Menorca gestartet, da das Wetterfenster und die vorhergesagten Winde für die Überfahrt günstig sein sollten. Wir vereinbarten alle 2 Stunden während der Passage im Funkkontakt zu bleiben
Anfänglich waren wir noch mit Motorunterstützung um das CAPO FERRATO unterwegs, dann ging es unter Segel bei gut 20 Knoten Wind flott an Cagliari vorbei Richtung Westen. Wir hatten die Route bei "Wetterwelt" geplant und der Wetterdienst schlug vor, zuerst einmal ca. 100 Seemeilen nach Westen zu segeln, bevor wir Richtung Norden abbiegen sollten, um ein Flautenloch zu vermeiden.
Leider machte die Ungeduld der Wetterplanung einen Strich durch die Rechnung. Wir bogen bereits nach ca. 70 Seemeilen nach Norden ab und prompt rauschten wir in das Flautenloch, sodass wir einige Stunden Motorunterstützung benötigten, um halbwegs voran zu kommen. Doch irgendwann war der Südwind da, der uns flott voran brachte und Menorca kam immer näher.
Am Donnerstag war dann aber bald klar, dass wir die Insel nicht mehr bei Tageslicht erreichen werden. Wir berechneten eine Ankunftszeit um ca. Mitternacht, was auch ziemlich gut stimmte. Am Freitag, den 11. August um 00:45 Uhr, also nach ca. 68 Stunden und ca. 240 nm , ließen wir den Anker direkt vor der Einfahrt nach Mahon, in der ziemlich ungeschützten, kleinen Felsenbucht "Es Clot" auf 12 Meter Tiefe fallen. Müde krochen wir in die Koje, um am nächsten Morgen gleich um die Ecke, in eine ringsum geschützte Ankerbucht zu fahren (übrigens der einzige Platz, an dem man noch im Naturhafen von Mahon frei ankern darf). In einem ziemlich dicht besetzten Ankerfeld ließen wir das "Eisen" auf 6m Tiefe fallen und steckten 30 Meter Kette.
Thunfisch an der Angel ............ und Delphine
Am späteren Nachmittag hatten wir noch das Glück eine Delphinfamilie begrüßen zu dürfen. Uschi war wieder ganz aus dem Häuschen, denn sie liebt diese Tiere über alles, die ja auch wirklich sehr beeindruckend sind, da sie den Kntakt zum Menschen suchen und man das Gefühl hat, dass ihnen dies Freude bereitet.
Unsere Fischangel war auch schon den ganzen Tag über Heck ausgebracht, doch wir hatten einfach kein Anglerglück, der Frust war umso größer, als Markus uns in einem Funkspruch mitteilte, dass er einen 60 cm und 5 kg schweren Thunfisch gefangen hatte. Na ja, vor uns müssen sich die Fische wenigstens nicht fürchten, dachten wir ...........
Kurz vor Anbruch der Dunkelheit wollte Uschi die Angel für diesen Tag einholen, sie legte sich aber noch ein wenig hin und ich gab den Fischen noch eine kleine Chance anzubeißen und holte die Angel noch nicht ein. 10 Minuten später war die Schlafpause von Uschi beendet, denn wir hatten einen Biss. In kürzester Zeit waren 200 Meter von der Spule abgewickelt. Mit großer Mühe holte ich behutsam Meter für Meter ein - ich merkte schon da, dass es etwas Größeres sein musste. Als wir den Fisch endlich am Schiff hatten, sahen wir, dass wir ein Prachtexemplar von Thunfisch gefangen hatten (70 cm lang und ca. 6 kg schwer). Das Einholen war ein "Act" , aber es gelang uns den Thun unbeschadet an Bord zu bringen. Erschwert wurde die ganze Aktion durch die inzwischen eingetretene Dunkelheit und dass unsere "peu a peu I "unter Vollzeug und Autopilot mit knapp 6 kn lief.
Für die nächsten Tage mussten wir uns auf jeden Fall keine Gedanken über das Essen machen.
Stadtbesuch Mahon
Am Samstag, den 12.08. sind wir mit dem Dinghi von der Okeanos zu viert nach Mahon gefahren, um die Stadt zu besichtigen, zu bummeln, einzukaufen und auch um den Abfall zu entsorgen. Mit unserem 2,3 PS Außenborder wäre dieser Ausflug wohl nicht möglich gewesen.
Am Abend waren wir noch zum Thunfischessen bei Markus & Ute eingeladen.
Festungsbesuch Mahon
Uschi und ich haben auch die Festung "FORTALEZA DE ISABEL II" von Mahon besichtigt, die von 1850 - 1875 erbaut wurde Eine riesige Wehranlage, die Menorca, speziell die Stadt Mahon ,von See her schützen sollte, da der Naturhafen groß genug war, um eine Flotte zu beherbergen. Im Mittelmeer gab es zu dieser Zeit große Spannungen zwischen Engländern und Franzosen und der Hafen von Mahon wäre, strategisch gesehen, natürlich sehr wertvoll gewesen.
Sehr beeindruckend und noch sehr gut erhalten, da die Wehranlage nie angegriffen bzw. zerstört wurde.
Besuch Tobias mit Familie
Tobias & Isabella haben mit Franziska und Linus eine Woche Urlaub in Menorca gebucht, auch um uns dort zu treffen. Sie "spielten" auch Paketdienst und brachten uns einige Dinge mit, welche wir für's Boot benötigten.
Ganz besonders freuten uns natürlich die Leckereien (Marmelade, Schokolade, Käse und Landjäger), die sie uns aus der Heimat mitgebracht hatten. Fischessen, baden und Segeln + Übernachtung auf dem Boot standen auf dem Programm ....... Leider hatten wir am Segeltag relativ viel Wind und es stand auch eine ordentliche Dünung vor der Küste, was speziell Isabellas Magen nicht besonders gefiel.....
Aus diesem Grund fiel dann auch der Segelausflug etwas kürzer als ursprünglich geplant aus.
Wir haben uns sehr über euren Besuch gefreut.
Weiter geht es Richtung Mallorca!
Am Mittwoch, den 16.08. machten wir uns entlang der Nordküste von Menorca auf den Weg Richtung Mallorca. Wir hatten ordentlich Wind mit bis zu 22 Knoten und kamen somit recht zügig voran. Erstmals ließen wir den Anker in der Bucht von "Areal d'en Castell" fallen. Am Abend waren wir noch mit dem Dinghi an Land, um einzukaufen.
Das Abendessen genossen wir in einem Restaurant mit direkten Blick auf unser Schiff.
Am nächsten Tag ging es, erneut bei sehr gutem Wind von achtern, weiter zu unserem nächsten Zwischenstopp, den wir in der "Cala de Algaiarens" geplant hatten. Wir konnten wie schon am Vortag unsere "Passatbesegelung Genua + Fock" ausprobieren, die hervorragend funktionierte. Da für den nächsten Tag eher schwacher Wind vorhergesagt wurde, der zudem nur bis Mittag andauern sollte, machten wir bereits um 06:00 Uhr auf den Weg an die Nordostküste von Mallorca.
Die Überfahrt klappte bei schwachen bis mittleren Winden recht gut. Der Wind hielt bis ca. 14:00 Uhr, danach musste für ca. 1,5 Stunden der Motor herhalten. Um 15:30 Uhr ließen wir den Anker im kristallklaren Wasser der Ankerbucht "Cala Agulla" auf
6m Tiefe auf der Insel Mallorca fallen. Baden und ein Strandspaziergang am Abend standen auf dem Programm. Am kommenden Tag wollen wir uns wieder mit der "Okeanos" treffen, die etwas südlicher von uns liegt
Heute Vormittag, am Samstag, den 19. August, war wieder einmal Waschtag angesagt. Beim Frühstück hörten wir ein metallisches Geräusch auf dem Vordeck beim Mast. Bei der Kontrolle sahen wir, dass der Splint des Bolzens gebrochen war, der den Großbaum im Beschlag hielt. Zum Glück passierte das Ganze am Ankerplatz, so dass wir relativ einfach die Angelegenheit in Ordnung bringen konnten. Nachdem wir ausgiebig gebadet hatten, machten wir uns um 14:30 Uhr, bei schwachem Wind mit Motorunterstützung auf den Weg Richtung Süden in die "Cala Morlanda".
Mallorca Ostküste Richtung Palma!
Am 19.08. machten wir uns mit sehr leichtem, achterlichen Wind auf den Weg in die Cala Morlando, wo wir uns wieder mit Markus & Ute von der Okeanos trafen. Nach einem gemütlichen "Absacker" und "Tratsch" legten wir uns in die Kojen. Die Bucht war auf Grund der umliegenden Felswände ziemlich unruhig. Wenn man allerdings müde ist, kann man überall schlafen ....
Am nächsten Tag segelten wir zum Naturhafen Porto Colom, wo wir eine Boje für 50€ buchten, da die Ankermöglichkeiten ziemlich rar waren. Wir gingen in die Stadt, bummelten, fotografierten und aßen Paela und Tapas.
Nachdem wir am Morgen nochmals kurz in der Stadt zum einkaufen gingen, haben wir uns danach bei recht gutem Wind auf den Weg in die Platja Es Peregons gemacht. Wunderschönes türkisfarbenes Wasser lud eigentlich zum Baden ein, doch die erneute Sichtung von Quallen vermieste uns die Sache ein wenig .............
Am 22.08. ging es dann von der Platja Es Peregons direkt nach Es Fornas Arenal. Der "Ballermann" war in absoluter Nähe, was man auch hörte. Es war erneut ein schöner Segeltag. Wir ließen direkt vor den Hafenmauern vom Yachtclub den Anker fallen.
Wenn man schon vor dem "Ballermann" ankert, muss man diesen ( Bierkönig, Schinkenstrasse, usw.) natürlich auch besuchen.
Rambazamba überall und saufen bis man vom Hocker fällt, das ist hier wohl an der Tagesordnung. Vielleicht sollte man es mal gesehen haben, aber eigentlich ist es eher abschreckend, finde ich zumindest ..........
Am nächsten Tag holte ich meinen 120 qm großen "Parasailor" (ein Spinnaker mit Flügeln) ab, den ich hier gebraucht gekauft hatte.
Am Donnerstag, den 24.08 haben wir einen Roller gemietet und die Nordwestseite der Insel erkundet.
- Bergdorf Valldemossa (hier lebte Chopin einige Zeit)
- Soller (liegt eingebettet in den Bergen und ist so wie Valldemossa ein wunderschönes Bergdorf. Eine Attraktion ist die historische Straßenbahn, welche das Bergdorf über 27 km mit Palma verbindet)
- Deia (bezauberndes kleines Bergdorf - bekannt als das Künstlerdorf von Mallorca - sowohl früher, als auch heute)
- Palma Mallorca (zum Schluss noch einen Abstecher in die Hauptstadt Palma mit Besuch der gotischen Kathedrale + kleiner Bummel durch die Einkaufsstraßen)
Für die kommenden Tage war Sturm angesagt und zwar ein heftiger. Ausläufer des Mistrals trafen auf eine Megagewitterfront direkt bei den Balearen und wir waren mittendrin. Zuerst überlegten wir noch einen Platz in einer der Häfen zu ergattern, diese waren aber logischerweise total voll. Umankern in eine andere Bucht war auch nicht die optimale Lösung, denn diese waren auch nicht viel mehr geschützt, als unser Ankerplatz. Also hieß es sich möglichst gut vorbereiten auf das kommende Unwetter. (Tauchen, ob der Anker richtig eingegraben ist, mehr Kette stecken, alles festzurren, Motor checken, etc.)
Der Sturm kam und fegte mit 120 km/h über uns hinweg. Zuerst legte sich das Schiff gewaltig zur Seite, doch dann stabilisierte es sich an der Kette. Es rüttelte und pfiff durch das Rigg, aber alles hielt zum Glück den gewaltigen Attacken des Windes stand. Wir sind stolz auf unseren ROCNA Anker. Es gab allerdings in der Nachbarschaft ziemlich Kleinholz (ein Kreuzfahrtschiff riss sich im Hafen los und kollidierte mit einem Tanker, Yachten bei denen der Anker nicht hielt, trieben auf andere Schiffe, andere Boote wiederum strandeten am Ufer - ein deutscher Segler und sein Sohn werden seither vermisst)
Es war wirklich außerordentlich heftig und zeigt einem auf, welche Gewalten die Natur entwickeln kann und wie machtlos und klein der Mensch dagegen ist.
ENTSCHEIDUNG !!!
28. August 2023
Zuerst einmal das Wichtigste vorab: Uschi und mir geht es gut!!!
Wir werden jedoch unsere geplante Weltumsegelung nicht durchführen und die Reise somit nicht fortsetzen.
Uschi hat die letzten Wochen immer mehr gespürt, dass die Langfahrt einfach nichts für Sie ist und sie das so nicht möchte. Sie ist sehr oft angespannt und kann aus diesem Grund schlecht schlafen und sich entsprechend erholen. Zudem kommt noch, dass sie die Nähe zu Ihren Kindern vermisst. Alles in allem natürlich keine optimalen Voraussetzungen für eine lange und ohne Zweifel anspruchsvolle Segelreise.
Für mich ist das natürlich keine einfache Situation, an der ich auch ziemlich zu knabbern habe. Aber wir sind uns beide einig, dass solch ein Projekt zusammen nur durchgeführt werden kann, wenn man Freude daran verspürt – ist das Ganze für einen von uns beiden Stress, ist es sicherlich die falsche Entscheidung, zwanghaft daran festzuhalten.
Wir hatten uns vorgenommen in Mallorca die Entscheidung zu treffen und hier ist sie nun!
Eine wahrscheinliche Option ist, dass wir von hier aus wieder die Reise zurück nach Griechenland planen und das Schiff dort im November aus dem Wasser nehmen werden. Griechenland hat uns beiden von allen bisher besuchten Mittelmeergebieten mit Abstand am besten gefallen.
Wie es bezüglich „SEGELN“ für uns zwei dann im kommenden Jahr weitergehen wird, lässt sich derzeit noch nicht vorhersagen. Es gibt verschiedene Optionen und wir werden euch weiterhin auf unsere Homepage von Zeit zu Zeit ein Update geben.
Immerhin haben wir dann in diesem Jahr ca. 2600 Seemeilen (ca. 4800km) im Kielwasser unserer „peu a peu II“ gelassen und viele spannende, aufregende, aber auch schöne Momente auf Wasser und zu Land erlebt.
Ihr hört von uns ….
Martin & Uschi
28. August 2023
Es geht wieder zurück:
Mallorca - Menorca (Mahon)
Am Montag den 28.08. machten wir uns um ca. 14.00 Uhr auf den Weg zurück Richtung Osten. Unser nächstes Ziel war erneut die Nachbarinsel Menorca, wo wir in Mahon ankern und ein passendes Wetterfenster für den Törn nach Sardinien abwarten wollen. Bis zum ersten Kap mussten wir mit Unterstützung der Fock motoren, da der Wind mit knapp 20kn direkt von vorne kam. Danach ging es aber mit Rauschefahrt bei halben und später achterlichem Wind flott voran. Die Welle war zwar immer noch ordentlich, aber die Bewegungen im Schiff waren durch die gute Bootsgeschwindigkeit halbwegs erträglich. Bis um 02.00 Uhr in der Früh kam der Wind aus der richtigen Richtung, doch dann drehte er und kam - wie kann es anders sein - wieder einmal direkt von vorne !!! Als wir aus der westlichen Landabdeckung von Menorca kamen, rollte die gewaltige Dünung aus Osten mit ordentlichen Wellenbergen heran. Menorca war bereits gut in Sichtweite und wir wollten die Zeit bis zur Ankunft verkürzen und starteten den Motor.
Einige Seemeilen vor der Hafeneinfahrt passierte es dann:
Als Uschi die Staufferfettbuchse, welche die Welle schmiert, im Motorraum nachziehen wollte, bemerkte sie, dass alles ölverschmiert war. Sofort stoppten wir den Motor. Wir konnten im ersten Augenblick nicht lokalisieren, wo das Öl ausgetreten war. Eine genaue Inspektion musste warten, bis wir in der Ankerbucht waren. Das wurde allerdings zur Herausforderung, da der Wind noch immer direkt von vorne kam und wir somit in die Einfahrt segeln mussten, da wir den Motor ja nicht starten konnten. Wer mit einer Reinke auf engstem Raum bei ordentlich Wind auf engsten Raum gekreuzt ist weiß, dass einem das die Schweißperlen auf die Stirn treibt. Uschi hat inzwischen wieder einiges an Öl nachgefüllt, denn wir mussten für das Anker Manöver zumindest kurz den Motor starten. Wir segelten bis knapp vor den Ankerplatz und zum Glück sprang der Motor dann auch gleich an und wir konnten ohne große Probleme den Anker in der rundum geschützten Ankerbucht fallen lassen. Das war wichtig, da für die nächsten Tage bereits die nächste Starkwindfront angesagt war.
Wir waren danach beide total "groggy", frustriert und erschöpft. Ein Motorschaden war so ziemlich das Letzte, was wir jetzt als Draufgabe brauchen konnten ......
Wir haben einen Mechaniker kontaktiert, der sich das Problem anschauen wollte. Bei meiner genaueren Nachsicht hatte ich zuerst noch die Hoffnung, dass es nur ein kaputter Schlauch sein könnte, der die Öffnung bei der Ölablassschraube mit der manuellen Ölabsaugpumpe verbindet. Als der Mechaniker kam, musste er uns leider enttäuschen - der Schlauch müsse zwar auch ersetzt werden, aber das Problem sei eine Dichtung am unteren Motorblock, meinte er. Für die Reparatur müsste man den Motor aus dem Schiff nehmen und das Ganze würde voraussichtlich mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Zudem ist der Motor bereits sehr alt und es ist keineswegs sicher, dass im Laufe der Reparatur bzw. danach noch andere Defekte zum Vorschein kommen würden. Ein neuer Motor kostet jedoch viel Geld und würde einen mehrmonatigen Aufenthalt auf Menorca bedeuten.
In den nächsten Tagen bekommen wir einen Kostenvoranschlag und dann sehen wir weiter - derzeit hängen wir mal in Menorca fest.
SEPTEMBER 2023
07.09.2023 / 09:00 Uhr
Start zur langen Überfahrt ohne Motor. Zwei Segelfreunde helfen uns mit Ihren stark motorisierten Dinghis aus der Bucht zu kommen ..........
Worst case ! - Motortotalschaden
Nachdem wir zuallererst geglaubt hatten, dass der Motor wenigstens noch für kurze Einsätze (z. B. Ankermanöver) gestartet werden kann, stellten wir bei einem Probestart fest, dass das Öl in einem starken Strahl austritt. Ein nochmaliges Kontaktieren des Mechanikers brachte die Erkenntnis, dass mit großer Wahrscheinlichkeit ein, oder mehrere Kolbenringe geborsten sind und nun das Öl über die Ventile austritt - TOTALSCHADEN !!!
Hiermit ist klar, dass der Motor nicht mehr zum Einsatz kommen wird, auch nicht kurz.
Überfahrt 1
von Menorca nach Sardinien
07.09. bis 15.09.
Nachdem uns unsere Segelfreunde mit ihren Dinghis vor die Hafeneinfahrt von Mahon geschleppt, bzw. begleitet hatten, machten wir uns bei leichtem Wind auf den Weg Richtung Sardinien. Selbstverständlich haben wir zuvor die Wettersituation gecheckt und diese hatte für die nächsten Tage gute Bedingungen vorhergesagt.
Allerdings waren wir ohne Motor unterwegs und so "verhungerten" wir noch gegen Ende des ersten Tages in einem totalen Flautenloch mit null Wind. Haltet euch fest, diese Nullwindphase dauerte 3 Tage, in denen wir meist ohne Segel dahindümpelten und ein Gesamtetmal von ca. 30 Seemeilen machten. Danach kam der Wind ---- allerdings direkt von vorne, zuerst sehr schwach, dann ziemlich stark mit fast 30kn ...... aber immer schnurstracks von vorne auf die Nase.
Highlight bei dieser nervenzehrenden Überfahrt war der Fang einer wunderschönen 40cm langen Mittelmeermakrele (sehr leckeres Fleisch)! Einen Tag später hatten wir ein noch etwas größeres Exemplar am Haken, doch leider riss dieser sich los, als wir ihn mit dem Kescher einholen wollten - natürlich war die Enttäuschung groß.
Ich denke, wir stellten einen neuen Negativrekord für die Überfahrt auf. Nach 8,5 Tagen auf See, ließen wir am 15. September in der Bucht von Villasimius an der Südspitze von Sardinien ziemlich entnervt den Anker auf den Sandgrund fallen.
Das Ankern ohne Motor ist auch so eine heikle Sache, man muss eine offene, möglichst flach abfallende Bucht mit Sandgrund aussuchen und soweit draußen bleiben, dass man unter Segel wieder Anker auf gehen kann und auch keine Probleme mit den anderen Ankerliegern bekommt - manchmal nicht gerade ein einfaches Unterfangen.
Hier noch einmal ein Extralob an unseren "Rocna Vulcan" Anker, der sich ohne Probleme gut eingrub, obwohl wir ihn nicht einfahren konnten. Er hat uns wirklich noch nie im Stich gelassen und das ist ein super Gefühl !!!
Villasimius - Sardinien
15.09. bis 24.09
Zuallererst hieß es ausschlafen und die Seele baumeln lassen und ............. auf ein passendes Wetter- bzw. Windfenster für den Schlag nach Sizilien warten. Der Ankerplatz war gut geschützt und lag ideal vor dem Hafen. Wir gingen in das Städtchen einkaufen, besuchten Restaurants, machten Strandspaziergänge und lernten ein paar interessante und nette Leute kennen wie Frank und Sophie, die mit Ihrer Reinke 15m seit 7 Jahren unterwegs sind, ganzjährig auf Ihrem Schiff leben und auch schon Kap Horn und die Südsee erkundet haben, sowie den Weltenbummler Bert aus den Niederlanden, der bereits 35 Länder der Welt besucht hat und nun mit seiner deutschen Partnerin seit zwei Jahren mit dem Segelboot unterwegs ist, mit dem Ziel die Welt zu umsegeln.
Das Warten auf das richtige Wetter zog sich dahin, bis wir am 23.09. für den nächsten Tag unseren Start nach Sizilien planten.
Der Wind sollte konstant aus der richtigen Richtung kommen und zwar bis an die südöstliche Spitze von Sizilien, was für uns natürlich ideal wäre. Allerdings sollte es laut Vorhersage schon über längere Zeit bis zu 30 Knoten Wind und ca.2,5m Welle haben.
Wir wollten weiter und besprachen die Situation - die Entscheidung fiel auf losfahren, denn die vorhergesagte konstante Windrichtung mit ordentlich Wind, ließ auf eine schnelle Überfahrt und ein gutes Etmal hoffen.
Überfahrt 2
von Sardinien nach Sizilien
24.09. bis 27.09
Wir starteten um 18.30 Uhr bei wenig Wind und hatten anfänglich ziemlich zu tun, um bei der sanften Brise aus der Landabdeckung zu kommen, was dann aber gut gelang. Der Wind nahm langsam, aber stetig zu, so dass wir schon bald das erste Reff ins Großsegel einbanden und die Fock dazu setzten. Als wir dann die 25 Knoten knackten, banden wir das zweite Reff ins Groß und rauschten bei raumen Wind mit ca. 6 -7 Knoten Fahrt dahin. Die Wellenberge wurden schon jetzt beachtlich und ich denke die 2-3 Meter Grenze war nun bereits erreicht.
Der Wind nahm aber konstant zu und erreichte Windstärke 7, in den Böen 8 (über 35kn). Die Wellenberge, die seitlich von unserer "peu a peu II" angerauscht kamen, waren inzwischen beachtlich und erreichten ein geschätztes Minimum von 4-5 Metern. Der Segeldruck nahm kontinuierlich zu, so dass wir uns entschlossen die Vorsegelfläche zu verringern. Nachdem wir die Fock um ca. die Hälfte eingerollt hatten, lag das Schiff ruhiger in der See und wir machten ca. 8 kn Fahrt.
Bereits nach 24 Stunden war das südwestliche Ende von Sizilien in Sicht und der Wind nahm nun allmählich ab, so dass wir wieder das Groß ausreffen und schließlich dann sogar die Genua verwenden konnten.
Da wir ja keinen Motor zur Verfügung hatten, mussten wir auch südlich von Sizilien an Malta vorbei Kurs auf Griechenland nehmen. Die Durchfahrt der Straße von Messina wäre unter diesen Umständen einfach viel zu risikoreich gewesen.
Wir nahmen bei den relativ guten Bedingungen (der Wind kam immer noch aus der richtigen Richtung und wehte auch noch ganz passabel) die Strecke von der südwestlichen Spitze bis zur südöstlichen Spitze in Angriff - immerhin ca. 170 Seemeilen.
Dort sollte die Entscheidung fallen, ob wir ankern, oder direkt ans griechische Festland übersetzen werden.
Überfahrt 3
von Sizilien nach Griechenland (ohne Zwischenstopp)
27.09. bis 02 (03). 10.
Am 27.09.2023 gegen Abend, wurde die Entscheidung getroffen, direkt nach Griechenland überzusetzen, da der mögliche Ankerplatz noch einige Meilen entfernt war und nur bei Dunkelheit erreicht werden konnte. zudem waren die Wetterprognosen für die kommenden Tage ganz gut und das wollten wir nutzen, obwohl uns etwas Schlaf schon ganz gut getan hätte.
Anfänglich hatten wir wieder einmal Mühe vom Festland wegzukommen und das Windfenster zu erreichen. Uschi wurde schon ganz nervös und sagte: " Wir müssen unbedingt dort hinüber!" (also zur Windkante). Aber ohne Motor .....................??? Also war wieder einmal Geduld gefragt. Irgendwann war es dann soweit und die Segel füllten sich mit Wind, so dass wir Kurs Griechenland/Peloponnes nehmen konnten.
Doch leider dauerte das Windglück nicht sehr lange, bereits am nächsten Tag gegen Mittag schlief er immer mehr ein und am späteren Nachmittag war dann wieder einmal absolute Flaute.
Wir bekamen sogar Besuch von einem italienischen Fischerboot und die Crew fragte uns, ob sie uns abschleppen sollte. Vermutlich ist es total unüblich, dass man bei null Wind über Stunden an der Stelle herumdümpelt, ohne den Motor zu verwenden. Dass wir wirklich keinen zur Verfügung hatten, konnten sie ja nicht wissen. Bei der Abschlepperei muss man ja sehr auf der Hut sein, da dies sehr, sehr teuer werden kann.
Wir gaben uns aber als hartgesottene Seebären und sagten, dass alles ok sei und wir nur auf Wind warten würden.
Etwas nervös waren wir jedoch schon, da wir die ganze Nacht im Umkreis der Fischernetze herumtrieben und es nicht gut gewesen wäre, wenn die Fischer diese in der Nacht hätten einholen wollen. Doch zum Glück ließ sich die ganze Nacht kein Fischerboot blicken und in den Morgenstunden kam dann wieder ein Hauch von Wind zurück, so dass wir aus der kritischen Zone segeln konnten.
Thema Fisch:
Irgendwie haben wir es nicht so mit der Anglerei - an einem Vormittag hatten wir innerhalb weniger Stunden 3 Anbisse von großen Thunfischen. Den ersten schafften wir bis zum Heck, doch beim Einbringen passierte es wieder einmal, der sicherlich 60-70 cm lange Fisch konnte sich vom Haken losreißen und war weg. Na ja, nicht verzagen dachten wir uns und brachten die Angel erneut aus und .............. schon bald spulte sich die Rolle nach einem Anbiss erneut bis auf 200m ab. Als wir nach einiger Zeit versuchten den Fisch zum Boot zu ziehen, merkten wir, dass da was ordentlich Großes am Haken sein musste. Es war nur mit großer Mühe möglich die Angelleine immer Stück für Stück einzuholen. Irgendwann bei ca. 70 Metern sprang das Prachtexemplar aus dem Wasser und man konnte sehen, wie groß er war (geschätzte 100 cm). Er wehrte sich dermaßen, dass irgendwann die Angelschnur riss und der Fisch samt Köder weg war.
Also : Neues Spiel, neues Glück! Köder wechseln und Angel wieder ausbringen und siehe da, nach einer Stunde hatten wir den nächsten Anbiss, doch dieser konnte sich schon nach kurzer Zeit selbst vom Haken befreien, ohne dass wir versucht haben die Leine aufzurollen.
Das darf doch nicht wahr sein, dachten wir !!! Drei Anbisse und keinen bekommen wir auf das Boot. Da wir 100%-ig gerade durch einen Thunfischschwarm fuhren, versuchten wir erneut unser Glück.
Und siehe da, diesmal klappte es. Nach ordentlich Arbeit, konnten wir einen70cm und 7 kg schweren blauen Thun auf das Schiff ziehen. Die Freude war natürlich riesengroß und ehrlich gesagt auch die Erleichterung darüber, dass wir es doch noch geschafft haben. Einen vierten Anbiss innerhalb kürzester Zeit zu verlieren, wäre dann wohl doch etwas zu viel für unser Gemüt gewesen
Im Anschluss hatten wir guten raumen Wind und näherten uns mit 5-6 kn zügig Griechenland. Leider ließ der Wind wieder einmal kurz vor dem Ziel vor Methoni nach und was noch schlimmer war, er kam, wie kann es anders sein, direkt von vorne.
Irgendwann war klar, dass wir den Ankerplatz nicht vor Einbruch der Dunkelheit erreichen würden, zudem war er so schwach, dass wir kaum Fahrt machten und Kurs halten konnten. Die Gefahr war also vorhanden, dass wir ohne Motor manövrierunfähig an eine der Felsküsten trieben. Uschi war das zu "heiß" und somit drehten wir um und verbrachten eine zusätzliche Nacht kreuzend einige Seemeilen vor der Küste.
Am Dienstag, den 03. Oktober gegen Mittag konnten wir dann nach 900 Seemeilen ohne Motor auf 6m Tiefe ankern.
Nun haben wir noch 2 Etappen (Elafonisos / und dann um das Kap Malea herum nach Kilada) mit insgesamt ca.150 Seemeilen vor uns, dann wird unsere "peu a peu II" wieder aus dem Wasser gehoben werden.
Wir brauchen jedoch erneut ein gutes Wetterfenster für die Weiterfahrt, speziell für den Schlag um das Kap Malea.
Wieder einmal ist also GEDULD gefragt.
OKTOBER 2023
Geplante Abfahrt Richtung Kilada:
Freitag 13.10. oder Samstag 14.10
Seit dem 03. Oktober liegen wir jetzt hier vor dem netten und ruhigen Methoni in einer sicheren Bucht vor Anker, lassen die Seele baumeln, gehen Essen, schlafen viel und ........
warten wieder einmal auf ein günstiges Wind- bzw. Wetterfenster. Die letzte Etappe geht um zwei Kaps herum (Taivapo und Malea) und deshalb ist es wichtig (besonders natürlich ohne Motor) Geduld zu haben, um gute Segelbedingungen vorzufinden. Speziell das Kap Malea hat es in sich, hier geraten Schiffe immer wieder in Schwierigkeiten, da die Wellen und der manchmal unberechenbare Wind meist stark aus Nord kommen und es vor der steil aufragenden Felsküste sehr ungemütlich werden kann.
Ursprünglich wollten wir heute die ca. 70 Seemeilen nach Elafonisos in Angriff nehmen und dort noch einmal ankern, bevor es um das Kap Malea geht. Wir haben allerdings beim genauen Studieren der Wetterkarten gesehen, dass wir dann dort wieder einige Tage vor Anker liegen müssten, bevor wir eine Chance bekommen würden weiter zu segeln. Wir entschlossen uns deshalb noch ein paar Tage hier zu bleiben und dann am Freitag oder Samstag die restlichen 150 Seemeilen, möglichst in einem Rutsch durchzusegeln, da zumindest aus heutiger Sicht dann ganz gute Bedingungen (guter Wind aus der richtigen Richtung) vorherrschen sollten. Auch das Ankermanöver ohne Motor ist immer so eine spezielle Sache, wenn es irgendwie geht, wollen wir das vermeiden.
Hier in Methoni liegen wir in einer sicheren, idyllisch vor der Festung gelegenen Bucht und auch die Infrastruktur (Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Müllentsorgung, etc.) ist gut, was den Aufenthalt natürlich angenehm macht.
Letzte Überfahrt (4)
von Methoni nach Kilada (ca. 160 nm)
13.10. bis 16.10
Da wir nicht abergläubisch sind starteten wir, obwohl uns der Kalender Freitag, den 13. Okt. anzeigte. Die Wetterprognosen versprachen recht gute Bedingungen (also moderater, aber guter Wind aus idealer Richtung) und somit war der Entschluss gefasst, am Nachmittag um 14:30 Uhr den Anker zu lichten. Das Manöver klappte gut, da der Wind in der Bucht von Methoni noch gemäßigt war und somit die Ankerwinde sich nicht allzu sehr anstrengen musste.
Mit fast achterlichen Wind machten wir uns mit Passatbesegelung auf den Weg weiter Richtung Osten. Die Passage zwischen den vorgelagerten Inseln war Segelgenuss pur. Mit ca. 7 Knoten rauschte unsere "peu a peu II" flott dahin. Als wir dann zum Ausgang dieser Inselgruppe kamen, drehte der Wind immer mehr, so dass wir die Fock wegnahmen und das Groß mit Genua fuhren. Der Wind kam aus ca. 90 ° von Stb. und legte langsam, aber stetig zu, so dass wir schon bald die Genua einrollen mussten und von nun an mit Groß und Fock unterwegs waren. Um kurz nach Mitternacht rundeten wir bei noch recht guten Windverhältnissen den südlichsten Punkt der Peleponnes, das Kap Tenaro. Wir hielten dann zuerst noch Kurs Ost, anstatt etwas nördlicher zu segeln. Das wäre zwar ein wenig kürzer gewesen, aber für dort waren ein paar Flautenabschnitte vorhergesagt, die wir wenn möglich umsegeln wollten ( Motor hatten wir ja keinen zur Verfügung). Doch der Wind machte uns schon bald wieder einmal einen Strich durch die Rechnung und zeigte uns, dass er das Spiel nicht nach unseren, sondern nach seinen Regeln spielt.
Der Wind ließ immer mehr nach und schon bald dümpelten wir vor uns hin. Zum Glück dauerte das nur einige Stunden und wir waren glücklich, als uns dann eine leichte Brise Richtung Insel Elafonisos schob, welche wir in der Abenddämmerung des 14. Oktober erreichten. Hier wäre theoretisch noch einmal die Möglichkeit gewesen, in einer recht sicheren Bucht zu ankern, allerdings waren die Prognosen für die nächsten Tage für die Rundung des Kap Malea nicht so ideal (ziemlich Wind und zwar direkt von vorne), weshalb wir uns entschlossen weiter zu segeln.
Doch es kam wieder einmal, wie es anscheinend kommen musste, um ca. 22.00 Uhr drehte jemand den Windschalter ab und wir trieben vor uns hin. Es war so wenig Wind, dass wir wirklich absolut kein Manöver (Wende, Halse) fahren konnten.
Da wir uns ja wegen des fehlenden Motors auch von der südlichen und nördlichen Felsküste fernhalten mussten, trieben wir jetzt mitten durch das Fahrtgebiet der Großschifffahrt. Wenn dann noch stockdunkle Nacht ist und man nur auf den Plotter bzw. das Radar schauen kann und man sieht, dass die AIS Signale von drei Tankern von vorne , bzw. das Signal von mehreren Frachtern und Kreuzfahrtschiffen von hinten und dann auch noch manchmal von der Seite auf dich zulaufen, bekommt man wirklich ein mulmiges Gefühl und hofft nur, dass da wachsame Steuerleute auf der Brücke dieser Riesen stehen - ansonsten wäre "FEIERABEND".
Wenn man die 50-60 Meter hohen und bis zu 300 Meter langen Stahlwände in unmittelbarer Nähe an sich vorbeiziehen sieht, weiß man, dass man bei einem Crash absolut chancenlos wäre.
Alle haben aber zu unserem Glück gut aufgepasst, so dass wir die Nacht gut überstanden haben - ich möchte aber nicht wissen, was der eine oder andere Steuermann über uns gesagt hat ...... vermutlich fielen da hin und wieder nicht so schöne Worte ...... aber verständlich aus ihrer Sicht !
Der Wind war die ganze Nacht so flau, dass wir es nicht schafften, das "Kap Malea" zu passieren, im Gegenteil, wir trieben mit der Strömung immer weiter nach Süden.
Erst gegen Mittag des 15. Oktober kam der Wind wieder etwas zurück, so dass wir zumindest das Fahrtgebiet der Großschifffahrt verlassen konnten und das Kap nach einiger Zeit querab hatten.
Wir machten uns also auf, um an Monemvasia vorbei, Richtung Kilada zu segeln, doch die Windverhältnisse waren auch hier ziemlich wechselhaft. Zuerst nur ein Hauch von Wind, aber just in dem Moment, als Uschi etwas zum Essen herrichtete, frischte es auf und wir rauschten bei 23 Knoten hoch am Wind (oder wie Uschis Schwester Christine zu sagen pflegte: "steif an der Brise") mit ordentlich Lage Richtung Norden. Das Essen versuchten wir am Cockpitboden, den Teller zwischen die Beine geklemmt, zu genießen, was aber eine echte Herausforderung war.
Bei böigen, aber recht guten Wind segelten wir dann die ganze Nacht kreuzend Richtung Norden. Am Montag, den 16. kam dann auch unser Parasailor (spezieller Spinaker) zum Einsatz, der uns bei achterlichen Wind an Spetsis vorbei, Richtung Kilada zog. Als der Winkel dann immer spitzer wurde und auch der Wind zunahm, entschlossen wir uns, ihn bei Anbruch der Dunkelheit zu bergen. Uschi hatte mit dem Spisack auf dem Vorschiff ganz schön zu kämpfen und konnte ihn kaum bändigen - ich hatte schon Bedenken, dass es sie über Bord ziehen könnte. Erst als ich deutlich abfiel, konnten wir das Ding unter Kontrolle bringen und auf Deck ziehen.
Die Hersteller dieses tollen Segels sagen zwar im Verkaufsgespräch, dass man ihn bis gut 20 Knoten Wind fahren kann, das mag sehr wohl stimmen, ist man aber als Zweiercrew (Frau/Mann) unterwegs, hat man beim Bergen dieses 120qm großen Segels aber sicherlich seine Mühen!
Am Abend des 16. Oktobers kreuzten wir bei absoluter Dunkelheit durch die Einfahrt zur Ankerbucht von Kilada und ließen überglücklich um ca. 23.00 Uhr den Anker fallen.
Nach 1250 Seemeilen ausschließlich unter Segeln + 2 Ankerstopps (Sardinien und Methoni/GRE) sind wir heil an unserem Ausgangspunkt angekommen. Es war wirklich eine absolute Herausforderung und sehr anstrengend.
DANKE USCHI, DASS DU DAS MITGEMACHT HAST !!!
ICH HABE MICH IMMER ABSOLUT AUF DICH VERLASSEN KÖNNEN, AUCH IN SCHWIERIGEN SITUATIONEN !!!
Nach einem (oder vielleicht zwei) Absacker saßen wir noch eine Zeitlang still im Cockpit und jeder ging seinen eigenen Gedanken nach ..... es war einiges los in den vergangenen Wochen .....
Auswasserungstermin:
Mittwoch, 18.10.2023
Schon am übernächsten Tag holte uns Phillip um 08:30 Uhr mit dem Sohn des Werftbesitzers, mit einem stark motorisierten RIB ab und zog uns in die Liftbox zum Auskranen. Bald danach stand unsere "peu a peu II" wieder auf dem Trockenen.
Heimflug Uschi:
Donnerstag, 26.10.2023
Am Nachmittag des 26. habe ich Uschi mit einem Mietauto nach Athen zum Flughafen gefahren, von wo sie um 19.20 Uhr nach München geflogen ist. Ich werde noch einige Wochen dableiben, warten bis der neue Motor im Schiff ist und noch einige Arbeiten am Boot erledigen
Ich darf euch hier auch noch meinen neuen Freund vorstellen. Seit wir wieder auf dem Werftgelände sind, hat mich ein treuer Vierbeiner in sein Herz geschlossen, er liegt eigentlich den ganzen Tag (Nacht) neben, oder unter dem Boot und bewacht es. Dafür bekommt er von mir natürlich etwas Futter und zum Trinken. Er hat einen total guten Charakter und teilt sein Futter sogar (zwar etwas ungern, aber immerhin) mit den unzähligen Katzen, die hier herum streunen. Einzig die Verständigung ist etwas schwierig, da er kein Deutsch und ich kein Griechisch kann, aber wir kommen irgendwie zurecht ........
NOVEMBER 2023
02. November 2023
Nachdem wir den alten Motor bereits ausgebaut hatten, wurde heute der neue Motor angeliefert. In den nächsten Tagen wird nun der Motorauflieger im Motorraum entsprechend abgeändert und angepasst. Danach werden Phillip und ich den "Neuen" ins Schiff hieven und einbauen. Ich hoffe, dass wir den größten Teil der Arbeiten bis zum 17. November fertigstellen können. Am 18. November fliege dann auch ich von Athen nach Hause (München).
09. November 2023
Leider mussten wir bis heute auf Adrian warten, der den Unterbau für den neuen Motor entsprechend adaptieren wird (Teile heraustrennen bzw. neue Teile einschweißen). Adrian ist ein feiner Kerl, aber sein Zeitmanagement ist noch ausbaufähig......... Er taucht immer wieder mal für eine Stunde (oder so) auf und dann verschwindet er wieder - na ja und so zieht sich eben die ganze Angelegenheit ein wenig in die Länge.
Aber wie heißt es so schön "IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT" !!!
Am Dienstag, den14.09 hat er seine Arbeit fertiggestellt, so dass Phillip und ich den neuen Motor endlich ins Schiff heben konnten - nicht zu früh, denn für Samstag, den 18. habe ich ja den Rückflug gebucht.
14. bis 17. November 2023
Adrian hatte seine Schweißausrüstung noch kaum verräumt, da beförderten wir schon den Motor mit dem Kettenzug ins Schiff. Es war bereits kurz vor 16.00 Uhr griechischer Zeit und wir hatten Eile, da es in Kilada schon um 17.30 Uhr fast stockdunkel ist. Natürlich ist man bei solch einer Aktion etwas aufgeregt und hofft, dass alles gut geht und das neue Schmuckstück sicher im Bauch unserer "peu a peu II" landen wird.
Alles hat wunderbar geklappt, wir konnten den Motor aber nur noch im Motorraum abstellen, für die weiteren Arbeiten war es bereits zu spät.
Wir haben noch den Mittwoch und den Freitag für weitere Arbeiten zur Verfügung (Donnerstag kann Phillip nicht). Es geht jetzt darum, den Motor auf die Welle auszurichten und dann auf dem von Adrian vorbereiteten Unterbau zu fixieren. Hierfür wird sicher noch die eine oder andere Adaptierung notwendig sein. Die endgültige Installation (elektrische Anschlüsse, Schläuche erneuern und Kühlkreislauf herstellen, Befüllung mit Motor- und Getriebeöl, Reinigung des vorhandenen Dieseldoppelfilters, etc.) werden wir dann 2024 (voraussichtlich Ende Februar/März) durchführen.
Damit geht für uns ein absolut ereignisreiches Segeljahr zu Ende
Vieles ist passiert und leider haben wir unsere Reise aus den verschiedensten Gründen nicht so durchführen können, wie wir das geplant und gewollt hatten. Auch wenn die Enttäuschung ziemlich groß war (und ist), nutzt es nichts der Vergangenheit nachzujammern, sondern es gilt nach vorne zu blicken ........
Wie unsere seglerische Zukunft aussehen wird, lässt sich derzeit noch nicht sagen - es gibt verschiedenen Optionen und wir werden in den folgenden Wintermonaten ausloten, welche Möglichkeiten für uns beide in Betracht kommen könnten.
Wir möchten uns an dieser Stelle auch noch bei euch für die vielen Besuche auf unserer Homepage bedanken. Sie wurde bis zum heutigen Tag von 1.636 verschiedenen Personen, insgesamt 5.125 mal besucht - das finden wir gewaltig und freut uns sehr !!!
IHR HÖRT WIEDER VON UNS !